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Gmail effizient nutzen

Jeder, der sich zu denjenigen Zählen kann, der einen Gmail-Account besitzt oder zumindest die Möglichkeit hat an einen dran zukommen, der kann durch ein paar einfache Regeln die Effizienz seiner Mail-Bearbeitung deutlich steigern.

Email-Adressen
Alle in Deutschland vergebenen Googlemail-Adressen sind auch gleichzeitig GMAIL-Adressen. Also eine Adresse der Form: vname.nname@googlemail.com ist gleichzeitig auch unter vname.nname@gmail.com zu erreichen.

Google ist sehr großzügig mit bestimmten Zeichen. Die oben genannte Adresse ist nämlich auch ohne Punkt erreichbar, also vnamenname@gmail.com.

Mehrere Mailadressen möglich. Google verwirft alles was in der Mailadresse nach einem + kommt. Dies ist eine interessante Möglichkeit Emailadressen bestimmten Zwecken zuzuordnen. Denn eine Emailadresse wie vname.nname+werbung@gmail.com kann mit Filtern versehen und gleich mit dem Label Werbung/Newsletter gemarkt werden. Dies bietet eine elegante Möglichkeit ankommende Mails vielleicht aus verschiedenen Newslettern gleich richtig einzuordnen.

Shortcuts
Google bietet die Möglichkeit die Weboberfläche von Gmail durch Shortcuts zu bedienen. Dies ist eine tolle Form der GUI-Bedinung, wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat. Die wichtigsten Shortcuts stelle ich hier vor – die komplette Übersicht ist unter [1] zu finden.

1. Email verfassen “c” (compose)
2. Antworten “r” (reply)
3. Allen Antworten “a” (reply all)
4. Versenden “Tab” + “return”

Label
Das neu eingeführte Konzept zur Verwaltung der Mails mittels Label hat soweit ich weiß bisher noch kein anderer Webmailanbieter. Dennoch ist es nicht so neu wie viele glauben, denn die meisten Emailclients (z.B. Outlook) können ebenfalls mit Labeln umgehen. Hier heißen sie allerdings Kategorien.

Label habe im Vergleich zu Ordnern den Vorteil, dass man eine Email mit mehreren Labeln versehen kann. Kurz, eine Mail kann mit mehreren Labeln versehen werden, was auf Ordner angewendet, bedeuten würde, dass eine Mail in mehrere Ordner zu verschieben wäre (ohne die Mail zu kopieren).

Suchfunktionen a la Google
Es wäre ja nicht Google, wenn es keine gute Suchfunktion gäbe. Natürlich kann man einfach seinen Suchbegriff eintippen und hoffen, dass dieser zum gewünschten Erfolg führt. Oder man sucht mithilfe von Metatags. Also im Suchfeld den Metatag angeben und Enter drücken:

* from:
* to:
* label:
* subject:
* is:read/unread

Jeder Metatag kann natürlich mit allen anderen verknüpft werden, möchte man z.Z. alle Mail von Peter Meier haben aber nicht die die mit dem Label “Wichtig” versehen wurden, findet folgende Summe die gwünschten Mails:

from:peter.meier@domain.com !label:wichtig

Das “!” steht an dieser Stelle für eine Verneinung. Eine komplette Übersicht ist unter [2] zu finden.

Verschlüsselung
Natürlich kann man den Gmail Account mittels POP3 und einem Emailclient nutzen, der in der Lage ist GPG zu verschlüsseln. Eine weitere Möglichkeit ist die Benutzung einer GPG-Shell wie WinPT oder GPG-Shell. Hier ist es möglich über die Zwischenablage die Emails zu ver- und entschlüsseln. Hat allerdings den Nachteil, dass man die verschlüsselten Mails nur lesen kann, wenn man einen entsprechenden Client installiert hat. Die Situation fällt im Urlaub oder auf Reisen schon einmal aus.

Die zweite Alternative ist die Nutzung des Dienstes Freenigma. Dieser Dienst bringt dem Anwender die Möglichkeit in Web-Mailpostfächern ohne großen Aufwand seine Mail zu verschlüsseln. Dabei ist das System so konstruiert, dass der Betreiber eines Webmail-Dienstes selbst keinerlei Möglichkeiten hat, in die Verschlüsselung einzusehen. Als echte Web 2.0-Anwendung ist Freenigma mittels AJAX realisiert und bietet eine Firefox-Extension, die den Bildschirm analysiert und automatisch erkennt, wann eine Mail geschrieben wird. Registriren kann man sich unter [3]. Leider ist derzeit noch kein Austaush mit herkömmlichen PGP/GPG Anwendungen möglich. Das heißt, jeder mit dem man verschlüsselt kommunizieren will, muss ebenfalls bei Freenigma registriert sein.

Firefox-Erweiterungen
Für mich ist eine Software erst richtig gut, wenn sie die Möglichkeit bietet ihr aussehen mittels Skins zu verändern. Hier kommt der Firefox Browser ins Spiel. Denn mit Ihm ist eben genau das möglich. Die Erweiterung ist unter [4] zu finden und einfach zu installieren. Allerdings sollte man darauf achten, dass beim ersten Start die Spracheinstellungen auf English(US) stehen. Eine weitere schöne Erweiterung ist der “Google Mail Notifier”, der sich wunderbar in die Symbolleiste und/oder Statusleiste des Firefox integriert, um Ankunft neuer Mails zu prüfen.

Fazit
Google hat mit Gmail sicherlich neue Maßstäbe im Freemailer-Bereich geschaffen. Die Oberfläche orientiert sich im vergleich zu vielen anderen Web-Mailern eher an einen gängigen Emailclient wie Thunderbird. Dies macht die Benutzung der Oberfläche sehr funktional und übersichtlich, da die Werbung nur dezent eingeblendet wird. Nachteilig bleibt festzuhalten, dass alle Emails gescannt werden, um daraufhin kontextbezogene Werbung einzublenden. Dies ist as Sicht des Datenschutzes ein nicht zu verkennender Askekt. Wie auch immer, die Wahl bleibt jedem selbst überlassen einen technisch ausgereiften Webmailer zu nutzen.
Infos

[1] Gmail Shortcuts: [http://mail.google.com/support/bin/answer.py?answer=6594]
[2] Gmail Suchfunktion: [http://mail.google.com/support/bin/answer.py?answer=7190&topic=1578]
[3] Freenigma [http://www.freenigma.com]
[4] Gmail Skins: [https://addons.mozilla.org/firefox/2127/]
[5] Gmail Notifier: [http://addons.mozilla.org/firefox/173/]

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Downtime beantragen?

Begonnen hat die Geschichte sehr harmlos, als ca. um 15:56 Uhr unser Exchangeserver seinen Informationsspeicher heruntergefahren hat, weil dieser die 16 GB Grenze erreicht hatte. Ablösung sollte das SP2 für Exchange schaffen – hierfür sollte allerdings auf dem darunter liegenden Windows das SP1 installiert worden sein.

Gesagt, getan. Nach der Installation von Windows Server 2003 SP1 blieb die Maschine, wie auch anders zu erwarten, in einem “Blue-Screen” stecken. Alle Maßnahmen um das System wieder herzustellen (ntfs.sys austauschen, Reparaturinstallation etc.) führen nicht zum gewünschten Erfolg.

Also musste das Betriebssystem neu installiert werden. Glücklicherweise lag das System in einem SAN und wir konnten die Installation auf anderen Volumes als den ursprünglichen durchführen. Nun hatten wir ein lauffähiges Windows System, das darauf wartete mit einem Exchange versorgt zu werden.

Genau hier begann die Schwierigkeit, denn wir hatten ja eine Exchangedatenbank und wollten diese in eine Desasterinstallation integrieren. Genau an dieser Stell macht es sich bezahlt wenn man “Netzwerke” hat. Durch ein Netzwerk von Kontakten konnte ich tatsächlich jemanden auftreiben, der uns in der Stunde der Not noch helfen konnte. Also haben wir es tatsächlich geschafft, bis ca. 23:00 Uhr das System wieder herzustellen. Die Installation von SP2 (das was wir eigentlich wollten) klappte nach anfänglichen Problemen auch.

Nun haben wir einen neu aufgesetzten Server mit einem Exchange 2003 SE, das einen Informationsspeicher von 75 GB und damit genug Platz für alle.

Jetzt ist also das “Projekt” Exchange 2003 SP2 durch eine Störung und viel, viel Einsatz in einem Tag zu Ende gebracht worden.

Ach ja, die Anwender konnten einen Tag keine Emails senden und empfangen – hatte ich fast vergessen. ;)

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Eigenleben von Hardware

Ist es nicht jedem Sysadmin schon mal passiert, dass ein Serversystem zur Ablösung bereit stand und dieses kurz vor dem geplanten Termin (Stichwort beantragte Downtime) den Geist aufgibt? Es gibt Systeme bei denen das egal ist und welche bei denen es sehr kritisch ist. Nun, ich habe heute die Routerengine eines Cisco Catalyst 5000 verloren, was wohl eher letzteres ist. Kollege (nennen wir ihn Cartman) hat versucht die Vlan Database mittels SNMP abzufragen. Das hat der Router wohl nicht verkraftet. Einen Case, den ich bei unserem Netzdienstleister eröffnen wollte – habe ich brachte auch kein Erfolg, denn die Jungs sagten nur, dasss ich das Modul austauschen muss. Wie auch immer, das Switching funktioniert ja noch und wir werden wohl das Ganze bis zum Austausch des Gesamtsystems so belassen. Jedenfalls gehe ich davon aus, dass IT-Komponenten ihr Eigenleben führen und der Catalyst einfach “wusste”, dass er bald abgelöst wird.

Dies ist übrigens ein Phänomen, das mir auch schon von Autos berichtet wurde.

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Willkommen im AdminBlog

Für alle die schon immer mal über, vielleicht auch lustige, Ereignisse aus dem Alltag eines Systemadministrators lesen wollen ist dieser Blog genau das Richtige. Darüber hinaus werde ich auch einen Teil mit Wissen zur Verfügung stellen, der nach und nach erweitert wird.

Ich selbst bin Systemadministrator in einem Unternehmen mit ca. dreihundert Mitarbeitern, und erlebe in meinem beruflichen Alltag so Manches, wo von es sich zu berichten lohnt.

Also – viel Spaß…