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8 Arten der Verschwendung in der IT

8 Arten der Verschwendung - Lean ManagementDa das Lean Management ein ganzheitlicher Ansatz ist, was man an den 14 Prinzipien merken kann, kommen wir nun zu dem zentralen Ansatz – dem “Mura”. Hierbei handelt es sich um Verschwendung aus Kundensicht, die es auf allen Ebenen und Prozessen zu erkennen und nachhaltig zu beseitigen gilt.

In diesem Beitrag gehe ich auf die 8 Arten der Verschwendung ein und geben je ein Beispiel in der IT wie es aus meiner Sicht häufig vorkommt.

  1. Überproduktion
  2. Gemeint ist z.B. Arbeit ohne direkten Kundenauftrag. z.B. ein Patch, Update oder Upgrade ohne dass ein konkreter Nutzen für den Kunden vorliegt.

  3. Bestände
  4. Hierzu gehören typischerweise das zu frühe Erstellen von Aufgaben und Arbeitspaketen oder die klassischen Puffer in Projektplänen.

  5. Liege- und Wartezeiten
  6. Klassische Testpläne die es umfangreich abzuarbeiten gilt oder Wartezeiten auf Arbeitsergebnisse. Wenn das Netzwerk noch nicht zur Verfügung steht, und daher die Serverinstallation noch nicht ausgeführt werden kann. Langsame Antwortzeiten von IT-Systemen.

  7. Überflüssige Arbeit
  8. Nutzlose Dokumentation, unnötige Reports, Suchzeiten etc. Häufig auch durch mangelnde Kenntnisse der Anforderungen entstanden.

  9. Fehlerbehebung
  10. Fehlerhafte Software und Systeme, ständige Korrekturen aufgrund von mangelndem Qualitätsbewustsein.

  11. Bewegung
  12. Unnötige “Bewegung”, wie z.B. häufige Kontakte beim Helpdesk, da der IT-Infrastruktur oder der Arbeitsplatz streikt.

  13. Transport
  14. Viele beteiligte Rollen (ITIL lässt Grüßen), Lange Genehmigungsverfahren wie sie noch in vielen Firmen üblich sind.

  15. Ungenutzte Fähigkeiten der Mitarbeiter
  16. Zu hohe Spezialisierung der Mitarbeiter (Firewalladmin, WAN-Admin, DB-Admin etc.) und damit Verschwendung von Kreativität. Entscheidungen werden nur vom Management getroffen, die Mitarbeiter werden nicht in die Prozessgestaltung mit eingebunden.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Verschwendung überall in der IT auftreten kann. Es ist also mehr als sinnvoll die Ursachen zu identifizieren und die Formen der Verschwendung zu beseitigen.

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Lean Management – 14 Prinzipien

Toyota

Wie im letzten Beitrag versprochen hier der erste Beitrag über die Grundlagen zum Lean Management nach dem Toyota Weg. Liker hat nach jahrelanger Erfahrung im Lean Management die wesentlichen Prinzipien analysiert und dabei 14 Prinzipien in 4 Kategorien ermittelt. Diese Prinzipien dienen immer noch als Grundlage für die Adaption in die speziellen Branchen – eben auch die IT.

Die 4 Kategorien oder auch 4Ps stehen für:

  • Philosphie als Fundament
  • Prozesse (permanent optimiert)
  • Personen und Partner
  • Problemlösung

Diesen Kategorien sind dann die folgenden 14 Prinzipien zugeordnet:

Philosphie:
1. Gründen Sie Ihre Management-Entscheidungen auf einer langfristigen Sichtweise, auch wenn dadurch Finanzziele kurzfristig nicht mehr erreicht werden.

Prozesse:
2. Erzeugen Sie einen kontinuierlichen Arbeitsfluss, damit Probleme sichtbar werden.

3. Verwenden Sie „Pull-Systeme“, um Überproduktion zu vermeiden

4. Gewährleisten Sie, dass innerhalb eines bestimmten Zeitraumes innerhalb eines Prozesses verschiedene Varianten produziert werden können.

5. Führen Sie eine Kultur ein, in der es gestattet ist, den Prozess vorübergehend anzuhalten, damit Probleme unmittelbar behoben werden können und so ohne Nacharbeiten hundertprozentige Qualität geliefert werden kann.

6. Die Standardisierung der Tätigkeiten ist die Basis kontinuierlicher Verbesserung und des verantwortlichen Miteinbezugs der Mitarbeiter.

7. Machen Sie Standards und Problemquellen soweit wie möglich sichtbar, damit Abweichungen erkannt werden können.

8. Verwenden Sie nur zuverlässige und gründlich getestete Technologie, die sowohl Ihren Mitarbeitern als auch Ihren Abläufen bestmöglich dient.

Personen und Partner:
9. Bauen Sie führende Mitarbeiter auf, die „Lean-Management“ verstehen, leben und anderen beibringen.

10. Fördern Sie Mitarbeiter und Teams, die den Leitlinien Ihres Unternehmens besonders gut folgen.

11. Bringen Sie Ihrem ausgedehnten Netzwerkwerk von Geschäftspartnern Respekt entgegen, indem Sie diese fordern und gleichzeitig Unterstützung für deren Verbesserung anbieten.

Problemlösung:
12. Schauen Sie sich stets die Umstände an, um diese vollständig verstehen zu können.

13. Stellen Sie sicher, dass bei Entscheidungen Konsens vorliegt, zuvor alle Handlungsalternativen gründlich durchdacht wurden und Entscheidungen schließlich zügig umgesetzt werden.

14. Fordern Sie von Ihren Mitarbeitern eine kontinuierlich kritische Betrachtung und daraus folgende kontinuierliche Verbesserung ihrer Arbeitsabläufe und machen Sie so aus Ihrem Unternehmen eine lernende Organisation.

Schon alleine bei der Aufzählung dieser Punkte wird klar, dass es sich nicht um ein Programm oder ein technokratischen Ansatz handelt, sondern um eine ganzheitliche Sicht- und Denkweise.  Lean Management ist sehr stark mit Standardisierung verknüpft, die sich natürlich hervorragend auf die IT anwenden lässt.

Haben Sie Erfahrungen mit Lean IT Management? Lassen Sie es mich wissen!

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Und nochmal die Cloud

Anknüfend an meinen letzten Beitrag, habe ich noch eine schöne ergänzende Präsentation von Dr. Paul Miller gefunden, die das Thema nochmal auf eine andere Art erläutert.:

Paul Miller geht zuerst auf ein paar allgemeine Punkte, also Eigenschaften zur Cloud ein. Dieser Teil gefällt mir besonders, da er die üblichen uniqe selling points mit passenden Bildern untermalt. Anschließend erklärt er den allgemeinen Cloud Service Stack und beleuchtet die Möglichkeiten für die Hochschulbildung.

Viel Spaß mit der gelungenen Art der Darstellung.